Wir erinnern uns an das Problem, dass Banken für Überweisungen meist länger für eine internationale Überweisung benötigen und eine Transaktion kostspieliger ist, als beispielsweise Bitcoin-Überweisungen (siehe Beitrag zu Bitcoin). Das Unternehmen Ripple verkauft Softwarelösungen an Banken, um diesen Vorgang stark zu beschleunigen. Gleich vorneweg, da eine inkorrekte Nutzung der Begriffe oft zu Verwirrungen führt: Wie schon bei Ethereum und Ether bezeichnet Ripple ein Unternehmen bzw. ein Protokoll und die dazugehörige Kryptowährung heißt XRP!

Ablauf konventioneller Überweisungen

Betrachten wir zunächst, wie eine normale Überweisung ins Ausland funktioniert: Nehmen wir an, sind bei der Deutschen Bank und möchten nach Neuseeland überweisen. Da es in Neuseeland keine Deutsche Bank gibt, muss ihre Bank zunächst einen Kooperationspartner finden. In Neuseeland wäre dies beispielsweise die Westpac. Der Empfänger ist aber nicht bei der Westpac, sondern bei der Bank of New Zealand (BNZ). Für diese Transaktion muss ihr Geld also erst über die Westpac laufen. Dies kostet zum einen Zeit und zum anderen erhebt jede beteiligte Bank eine Gebühr und die Transaktion wird umso teurer. Scheitert eine Überweisung, so muss die Deutsche Bank Nachforschungen anstellen, wo das Geld hängen geblieben ist oder welcher Beteiligte Probleme verursacht. Dadurch entsteht erneut zusätzlicher Aufwand.

Überweisungsbeschleunigung durch Ripple

Das Ripple-Protokoll, aus dem Unternehmen Ripple, basiert auf einer Datenbank. Diese ist ein öffentliches Register in dem alle Kontostände der Nutzer (z.B. Banken) dieses Protokolls einsehbar sind. Außerdem sind auch Abbuchungen und Gutschriften nachzuvollziehen. Überweist nun eine Bank einen Betrag zu einer anderen Bank im Netzwerk, so müssen alle anderen, im Netzwerk beteiligten Banken, dieser Transaktion zustimmen, um sie zu validieren. Dieser Prozess erfolgt alle 2-5 Sekunden und ist somit erheblich schneller als das konventionelle Verfahren. Das Ziel des Unternehmens Ripple ist, dass möglichst alle Banken diesem Netzwerk beitreten, damit sämtliche internationale Überweisungen ohne Verzögerung getätigt werden können.

Wozu die Kryptowährung XRP

Ein solches Netzwerk ist durch Spam-Attacken schnell überlastbar. Überträgt jemand zum Beispiel Unmengen an 1-Cent-Beträgen, so wäre das Netzwerk irgendwann ausgelastet und könnte zusammenbrechen. Um dies zu verhindern, wurde für jede Überweisung eine kleine Überweisungsgebühr eingeführt, die eine solche Spam-Attacke sehr kostspielig werden ließe. Da es sich um ein Netzwerk internationaler Banken handelt, kann man sich schlecht auf eine Währung einigen in welcher diese Gebühren anfallen sollen. Daher wurde die Kryptowährung XRP ins Leben gerufen. Heutiger Hauptnutzen ist, dass XRP als Brückenwährung genutzt werden kann. Dies ist besonders nützlich, wenn relativ seltene Währungspaare ausgetauscht werden. Die Umrechnung ist dann häufig einfach von Währung A zu XRP und dann von XRP zu Währung B. Unsere Bank muss in diesem Fall nicht wissen, wie man Euro in Ungarische Forint, Vietnamesische Dong oder Uruguayische Peso umrechnet. Es reicht der Wechselkurs EUR-XRP.

Vorteile

  • Schnelle, günstige, internationale Überweisungen. Wird auch als beste Kryptowährung zur Zahlungsabwicklung bezeichnet.
  • Fähig eine große und wachsende Anzahl an Transaktionen auszuführen. Gerade hier liegt eben der Schwachpunkt des Bitcoins, da die Validierung einer Überweisung durch das knacken eines Codes (Blockchain) zu lange dauert. Außerdem sind die Kosten für eine Bitcoin-Überweisung gestiegen.
  • Da immer alle Beteiligten im Netzwerk Transaktionen bestätigen, bedarf es keiner Miner (siehe Bitcoin-Beitrag).
  • Das Unternehmen Ripple weist bereits Kooperationen mit großen Banken auf.

Nachteile

  • Die Kryptowährung XRP ist stark vom Erfolg des Unternehmens Ripple abhängig. Vor allem auch, weil das Unternehmen selbst den größten Teil an XRP für sich einbehält.
  • Ripple ist nicht das einzige Unternehmen welches an der internationalen Zahlungsbeschleunigung forscht und Lösungen anbietet. Das SWIFT-Netzwerk ist derzeit vorherrschend und kündigte bereits an, verstärkt in seine Infrastruktur zu investieren.

 

International agierende Unternehmen und auch Privatpersonen profitieren von Softwarelösungen wie dem Ripple-Protokoll, da Überweisungen in Echtzeit getätigt werden und vor allem weniger Kosten anfallen. Auch die Umrechnung in viele verschiedene Währungen entfällt da lediglich nur noch in XRP umgerechnet werden muss.

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Redaktion: Edgar Kutschera

Edgar Kutschera

MSc. Env. Science Online-Marketing-Manager