Ein „Content-Management-System“ (kurz CMS) verwaltet, wie der Name schon sagt, sämtliche Inhalte auf einer Website. Sie erleichtern das einpflegen von neuen Texten, Tabellen, Bildern, Videos, Seiten und vieles mehr in ausschweifendem Maße. Sie ermöglichen dem Laien zudem eine Internetpräsenz, ohne Programmierkenntnisse aufzubauen. Bestehende Websites können von verschiedenen Autoren mit unterschiedlichen News, Fotos und Beiträgen bespielt werden ohne, dass dabei Änderungen am Quellcode vorgenommen werden müssen. Content-Management-Systeme sind vor allem bei regelmäßig wechselnden oder wachsenden Inhalten, wie in Blogs, News, Shop- oder Buchungssystemen unumgänglich. Anbieter gibt es viele: WordPress, Joomla, Drupal, Blogger, Shopify, Squarespace, Wix oder Typo3 und mehr. Wir vergleichen heute das weltweit mit Abstand beliebteste CMS „WordPress“ mit dem relativ häufig in Deutschland genutzten „Typo3“.
Inhaltsverzeichnis
WordPress
WordPress wurde vor allem durch Blogging bekannt und ist seitdem zum unumstrittenen Marktführer geworden. Ungefähr 40% aller Websites wurden mit diesem CMS erstellt. Das zeigt deutlich, dass WordPress mehr kann als Blogs. Zwar lag der Fokus schon immer darauf, neben festen Seiten auch Blogbeiträge oder Newsbeiträge posten zu können, allerdings kann WordPress mittlerweile leicht ein ganzes Shopsystem, Buchungssystem oder Foren enthalten.
Typo3
Typo3 ist besonders in Deutschland sehr beliebt bei Unternehmen. Es ist ein CMS im klassischen Sinne und wurde, im Gegensatz zu WordPress, von Anfang an dafür konzipiert jeden Inhalt zu managen, anstelle sich zunächst auf Blogposts zu konzentrieren.
Welches CMS ist das bessere?
Die Antwort ist, sicher wie erwartet: Es kommt drauf an. Was ist wichtig? Benutzerfreundlichkeit, Stabilität, Vielseitigkeit, Mehrsprachigkeit, Sicherheit, Kosten, viele verschiedene Redakteure? Im Folgenden bewerten wir die Content-Management-Systeme nach ihren Aufgabenbereichen bzw. Eigenschaften.
Benutzer- und Einsteigerfreundlichkeit
WordPress wirbt mit seiner 1-Click-Installation und sie kann wahrlich nicht leichter von der Hand gehen. Auch Typo3 hat dies erkannt und hat heutzutage eine Installation, die in wenigen Minuten erledigt ist. Dennoch: Frisch installiert bietet WordPress eine schier unendliche Auswahl an kostenlosen Vorlagen alias „Themes“ mit denen direkt begonnen werden kann. Für alles, was mit Bordmitteln nicht zu verwirklichen ist, gibt es ebenso unzählige Plugins, die dem Neueinsteiger das Webdesign erleichtern.
In Typo3 ist die Wahl im Vergleich sehr eingeschränkt und neue Vorlagen, hier „Templates“ genannt, drängen sich auch nicht sofort auf, sondern müssen im Netz gesucht werden. Selbiges gilt für Plugins bzw. „Erweiterungen“, die in ihrer Anzahl den WordPress-Möglichkeiten stark unterlegen ist.
Der „Customizer“ in WordPress, der Änderungen an der Website sofort live anzeigt, ist der Vorschau in Typo3 ebenfalls überlegen.
Stabilität
Doch dieser Überfluss an Möglichkeiten wird WordPress in Sachen Stabilität zum Verhängnis. Je mehr Vorlagen man installiert und je mehr Plugins man zur Hilfe benötigt, desto schwerer, langsamer und schließlich fehlerbehafteter wird die Website. Plugins an sich bieten meist schon einen größeren Umfang als man selbst benötigt, wodurch die Website unnötig verlangsamt wird. Auch sind nicht immer alle Plugins miteinander kompatibel und verursachen Fehler. Diese können sofort, aber leider auch erst spät erkannt werden, wenn die Website schon vollständig abhängig von einem Plugin geworden ist. Unerfahrene Anfänger treten häufig in die Falle für jedes noch so kleine Problem ein Plugin zu installieren.
Typo3 bietet bereits nach der Installation so viele Optionen und Einstellungsmöglichkeiten, dass das Hinzuziehen von Plugins für viele Anwendungen entfällt. Wer sich ein wenig mit der hauseigenen Skriptsprache „TypoScript“ vertraut macht, kann die Website mit wenigen Zeilen Code um neue Funktionen erweitern, ohne gleichzeitig den Ballast von Plugins zu installieren. Typo3 Websites sind dadurch tendenziell schneller im Aufbau und zuverlässiger, benötigen aber auch etwas mehr Know-how.
Vielseitigkeit
Bei unerfahrenen Webdesignern bürgt WordPress die Gefahr die eigene Website mit Designmöglichkeiten zu überladen. Man kann jedoch nicht abstreiten, dass das CMS die Webdesign-Welt im letzten Jahrzehnt maßgeblich gestaltet, wenn nicht sogar vorgegeben, hat. Außergewöhnliche Designs sind in Typo3 noch eher mit viel Aufwand verbunden.
Die kleine Auswahl an Designs macht Typo3 aber durch umfassende Optionen auf Seitenebene wieder wett. Während einzelne Seiten sich in WordPress nur schwer vom vorher festgelegten Design abheben lassen, bietet Typo3 für jede Seite Einstellungsmöglichkeiten und wahnsinniger Tiefe. Das benötigt deutlich mehr Einarbeitungszeit in dieses CMS, bietet aber wichtige Optionen wofür WordPress verlangsamende Plugins benötigt.
Mehrsprachigkeit
Die größte Stärke von Typo3 ist die Verwirklichung von mehrsprachigen Websites mit Bordmitteln ganz ohne Plugins. Ein durchaus triftiger Grund, sich für Typo3 zu entscheiden.
Art des Contents
Werden viele Blogbeiträge verfasst, sollte die Entscheidung recht schnell auf WordPress fallen. Hat man jedoch sehr viele Informationen auf der Website, die sich eben nicht einfach nur in „Blogbeiträge“ und „Seiten“ unterteilen lassen, so lohnt sich der Blick auf Typo3. Mit einem sauber dargestellten Baumdiagramm aller erstellten Seiten, lassen sich diese deutlich einfacher kategorisieren als in WordPress.
Anzahl der Redakteure
Je komplexer die firmeninterne Struktur an Mitarbeitern an der Website, desto sinnvoller wird Typo3. WordPress bietet in seiner Benutzerfreundlichkeit bereits verschiedene Rollen für Benutzer an, die mit mehr oder weniger Rechten ausgestattet werden können. Typo3 hingegen lässt frei wählen, welche Funktionen im Detail welchem Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Somit können Mitarbeitern sehr präzise Aufgabenfelder in der Gestaltung des Webdesigns zugeteilt werden.
Sicherheit
Durch die Beliebtheit von WordPress wird das Content Management System auch bei Hackern beliebt. Die Anzahl an Angriffen ist hier ungleich höher als bei Typo3. Sicher sind aber beide CMS, wenn man sie regelmäßig updatet. Die Community beider Systeme ist für gewöhnlich sehr schnell im Erkennen von Sicherheitslücken. Im Anbetracht dessen, dass ein Unternehmen aber auch für die Daten seiner Kunden verantwortlich ist, sollte man sich die Frage ruhig zweimal stellen: Wie sicher ist sicher?
Support
Beide CMS sind Open-Source. Der Quellcode der Systeme ist also einsehbar. Dadurch besitzen beide CMS auch eine starke Community, die den Hauptanteil der Supportanfragen übernimmt. Typo3 bietet darüber hinaus aber auch den Kontakt zu Partner-Agenturen oder Freiberuflern, die als Ansprechpartner bei speziellen Problemen aushelfen können. Kostenpflichtig sind diese, wenn die Website nicht mehr auf der aktuellsten Version läuft und Updates verschlafen wurden.
Kosten
In der Anschaffung sind beide Systeme grundsätzlich kostenlos. Aufgrund der Tiefe der Einstellungsmöglichkeiten in Typo3 und dem etwas erhöhten Aufwand in der anfänglichen Websiteerstellung fallen, in Auftrag gegebene, Typo3 Projekte tendenziell teurer aus, kommen jedoch mit den hier benannten Vorteilen.
Immer noch unschlüssig über die Wahl eines Content-Management-Systems? Oder bereits genaue Vorstellungen welches es sein soll? Kontaktieren Sie uns gern und wir gehen die nächsten Schritte gemeinsam.
Das TEAM von LUK-DESIGN: Grafik & Design
Redaktion: Edgar Kutschera
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