Entspannt aufstehen, einen frischen Kaffee aufbrühen, an den PC setzen und konzentriert mit eigener Zeiteinteilung im Home-Office arbeiten. Kein nerviger Chef, der einem im Nacken sitzt. Die schlechten Witze des Tischnachbarn muss man auch nicht ertragen.  Klingt doch super, aber Home-Office hat auch seine Nachteile. Nicht umsonst entscheiden sich viele Angestellte bewusst gegen Home-Office oder nutzen dieses Angebot nur teilweise, obwohl in vielen Branchen und Unternehmen Möglichkeiten für das Arbeiten von zu Hause etabliert sind. Denn auch im eigenen Heim lauern Stress und Gefahren und die Selbstorganisation liegt nicht jedem. Allerdings sind viele Haushalte durch die momentane Corona-Krise dazu gezwungen, auch ihr Geschäftsleben in der Wohnung auszuleben. Deshalb betrachten wir einmal die Probleme, aber auch die Vorteile von Home-Office und versuchen ein paar Tipps zu geben, wie man vielleicht einfacher damit umgehen kann.

Ackern im Gleichgewicht

Ein großer Vorteil ist die Zeitersparnis, die durch den wegfallenden Arbeitsweg entsteht. Der dadurch eingesparte Treibstoff oder Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel zusammen mit dem vergleichsweise teuren Mittagessen von Imbissen oder Kantinen verringert auch Kosten. Dabei ist natürlich vorausgesetzt, dass die nötige Infrastruktur und Technik für das Home-Office entweder schon vorhanden ist oder durch die Firma gestellt wird. Heutzutage muss man oft auch in seinem Privatleben flexibel sein. Ob nun Arzttermine ungünstig fallen, Handwerker und Kinder gleichzeitig durch die Wohnung rennen oder der Hund auch mal Frischluft schnuppern will. Wenn man seine Arbeitszeit frei einteilen kann, kann das viele Probleme lösen und somit ein Gleichgewicht zwischen Familie und Arbeit erzeugen. Ein letzter Pluspunkt ist gerade jetzt ein Hauptgrund für die Arbeit im Home-Office. Die Isolation und Einschränkung persönlicher Kontakte schränkt Ansteckungsgefahren ein und senkt Ausfälle durch Krankheiten.

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Flexibilität hat seine Tücken!

Auch ich arbeite und schreibe momentan in den eigenen vier Wänden. Ich kann mir somit über zwei Stunden Arbeitsweg täglich einsparen. Der Vorteil der flexiblen Zeiteinteilung ist in meiner Lebenssituation jedoch nicht so stark ausgeprägt. Viel mehr sorgt es für ein Problem, dass man nicht einfach ignorieren kann, die selbstständige Tagesplanung. Zuhause lauern Ablenkungen in jeder Ecke. Social Media, Videoplattformen, überfällige Hausarbeit oder aufgedrehte Kinder. Hat man keinen strukturierten Tagesplan, leidet die Produktivität. Man darf sich nicht gehen lassen, sondern sollte trotzdem versuchen privates von geschäftlichem zu trennen. Auch für die Laune im Kollegium ist das nicht unwichtig. Schnell könnte sonst unter den im Unternehmenssitz Verbliebenen die Meinung vorherrschen, man läge den ganzen Tag in der Sonne und wäre nie zu erreichen. Was uns zum zweiten wichtigen Punkt führt. Die Kommunikation mit den Mitarbeitern ist essentiell. Nichts ist leichter um Kollegen und Vorgesetzte über seinen Fortschritt zu informieren als sie schnell mal in ihren Büros zu besuchen. Über die Entfernung müssen Systeme bestehen, die diesen Besuch ersetzen können. Telefonate und WhatsApp-Nachrichten sind dafür oft nicht ausreichend strukturierbar. Auch wichtige Dokumente müssen sicher und schnell ausgetauscht werden können. Vieles ist durch E-Mails kommunizierbar, allerdings muss man auch in der digitalen Welt eine ausgereifte Ordnerstruktur besitzen, sonst entstehen Quellen für Fehler und Verluste. Zusätzlich benötigt man eventuell Möglichkeiten um Dokumente gemeinsam bearbeiten zu können, auch aus der Ferne.

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Nicht das Schnacken unterschätzen!

So schön die Ruhe zuhause auch ist, der kleine Plausch in der Kaffeepause kann bedeutend werden, sowohl als Ideenschmiede als auch für die Stabilität der eigenen Psyche. Viele Heimarbeiter überarbeiten sich durch die fehlende Kontrolle noch stärker als am Arbeitsplatz. Dabei laufen sie Gefahr in ein Burnout abzudriften. Deshalb ist es oftmals sinnvoll nur zwei oder drei Tage pro Woche zuhause zu verbringen und den Rest im Team zu arbeiten.

Klare Trennung steigert Erfolg

Allgemein sollte man versuchen die Vorteile des Home-Office komplett auszunutzen, indem man die Flexibilität in eine solide Tagesstruktur einbaut. Dabei hilft es Privatleben und Beruf weitgehend voneinander zu trennen. Auch wenn die Einrichtung eines eigenen Arbeitszimmers nicht möglich ist, kann es schon einiges bringen verschiedene Arbeits- und Lagerbereiche zu erstellen. Es endet sonst im Chaos, wenn man keine klaren Grenzen zieht und dadurch Termine verwechselt oder Dokumente durcheinander bringt. Es ist wichtig in der Arbeitszeit die eigene Psyche auf Produktivität einzustellen. Schon allein aus dem Schlafanzug zu schlüpfen und sich vorzeigbar anzuziehen kann dabei hilfreich sein. Schlussendlich muss man eine gute Kommunikation mit dem Rest der Firma aufrechterhalten. Ansonsten belastet man unter Umständen sein Sozialleben und provoziert einen Karriereknick und das kann gerade in der jetzigen Zeit niemand zusätzlich gebrauchen.

Nicht vergessen sollte man, dass die meisten Unfälle daheim passieren. Auch wenn selbst gekochtes Essen leckerer und billiger ist, bietet es Potential für Verletzungen. Also seid vorsichtig und bleibt gesund!

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Redaktion: Jan Kutschera