Damit Digitalisierung in Unternehmen langfristig funktioniert, muss auch die nächste Generation schon frühzeitig mit den Möglichkeiten konfrontiert werden. Mit der Ausstattung durch Tablets und Smartphones ist es nicht getan. Diese besitzen und nutzen Kinder ohnehin schon. Unter den 11-jährigen nutzen bereits 92 % das Internet. Was es braucht ist das Lehren eines konstruktiven Umgangs. Grundfragen sollten sein:

  1. Wie kann ich zunächst das Internet nutzen, um zu lernen?
  2. Wie verknüpfe ich mich anschließend mit anderen, um dadurch gemeinsam effektiv zu arbeiten?

Kinder auf Informationsflut vorbereiten

Viele Kinder wachsen bereits mit virtuellen Spielen und Apps auf. Um sich jedoch zusätzlich Wissen anzueignen, ist ein Grundwissen zu Recherchefähigkeit notwendig. Hat man früher effektive Methoden gelehrt, um Fachbücher aus der Bibliothek effektiv zu überfliegen, um wichtige Informationen zu filtern, so muss heute das Filtern von Fake-News zur Grundausbildung gehören. Quellen sollen von Heranwachsenden sinnvoll hinterfragt werden. Handelt es sich beim Gelesenen um Fakten oder Meinungen? Ist der Autor im entsprechenden Themengebiet gebildet? Hat der Verfasser ein Interesse die Sachverhältnisse zu seinen Gunsten auszulegen?
Nach getaner Recherche folgt die andere Seite: Welche Möglichkeiten gibt es, die gewonnen Daten glaubwürdig zu präsentieren?

Eine übermäßige Nutzung digitaler Medien stößt aber auch auf Kritik. Es wird gewarnt, dass Kinder und Jugendliche sich zunehmend auf Google und andere Größen verlassen und statt selber zu denken, eben das Internet befragen. Insofern kann die Technik die Kindsentwicklung auch negativ beeinflussen. Wie so oft wird geraten in Maßen zu konsumieren.

Stand der Digitalisierung an deutschen Schulen

Da Bildung nach wie vor Sache der Bundesländer ist, kommt es auch in Sachen digitaler Medien zu großen Unterschieden. Ein Medienkonzept wird in Bremen, Sachsen und Rheinland-Pfalz in weniger als 40 % der Schulen verfolgt. In Bayern, Brandenburg und Berlin hingegen an circa 70 % aller Schulen.

Der „Digitalpakt Schule“ ist eine zeitlich begrenzte Förderung des Bundes und der Länder, um Schulen finanziell zu unterstützen und diesem Ungleichgewicht entgegen zu wirken. Dieser begann am 17. Mai 2019 und wird voraussichtlich noch bis 2024 andauern. Startschwierigkeiten bereitete hier eine Änderung im Grundgesetz, die diese Förderung erst ermöglichte.

Medienunterricht wird immer häufiger von Eltern gefordert. Als zusätzliches Fach könnte es den Umgang mit Quellen oder Social Media behandeln, sowie Grundkenntnisse im Programmieren, Website gestalten, Grafik und Fotobearbeitung und sogar Filmschnitt vermitteln.

Lern-Software unterstützt jedes Kind individuell

Lern-Software ist derzeit in der Lage das Lerntempo eines Kindes zu erkennen und den neuen Stoff in entsprechender Geschwindigkeit zu lehren. Dadurch werden langsame Lerner nicht von neuem Stoff überfordert und schnellen langweilt der Unterricht nicht. Dieses hohe Maß an Individualität kann eine Lehrkraft allein nicht bieten. Dennoch ist ein vollständiges unterrichten am Tablet keineswegs sinnvoll. Denn die soziale Komponente geht dabei verloren. Ziel sollte sein, die Kinder weiterhin zusammen zu bringen und Gruppenarbeiten und Teams zu bilden, in denen jedes einzelne seine Stärken ausspielen kann.

Aufgaben an das Bildungswesen

Das deutsche Bildungswesen hat für die Digitalisierung 3 Aufgaben:

  1. Unterrichtskonzepte entwickeln in denen digitale und herkömmliche Medien sich gegenseitig ergänzen und somit keine der beiden Methoden vernachlässigt wird.
  2. Lehrer/*innen im Digitalunterricht ausbilden und ihnen die Ängste nehmen, die sie derzeit eventuell hindern.
  3. Schulen sowohl technisch als auch mit Fachwissen ausstatten. Das heißt neben der Versorgung mit technischen Geräten, benötigt es auch Fachkräfte, die die Verknüpfung aller Geräte mit höchstem Datenschutz-Niveau sicherstellen.
  4. Das individuelle Lerntempo eines jeden Kindes berücksichtigen. Schließlich ist dies eine der größten Stärken der neuen Lern-Software und verhindert das Zurückbleiben mancher Schüler/*innen.
  5. Komplikationen in der Umstellung schnell lösen. Es ist unumgänglich, dass es anfangs zu Schwierigkeiten kommt. Darum muss jede Schule eine Anlaufstelle aufweisen, wo diese schnell behoben werden, um keinen Unmut gegenüber der neuen Technologie wachsen zu lassen.

Der Digitalpakt läuft derzeit noch nicht wie geplant. Kritisiert werden die langen Antragswege, um schließlich an die Gelder zu gelangen. Außerdem können die Dienstleister, die Server, Software und Internetverbindung in Schulen bereitstellen und einrichten, nicht schlagartig die ganze Bundesregierung versorgen und sind derweil dauerhaft ausgebucht.

Zuletzt wurde ein Vorankommen der Digitalisierung an Schulen durch Corona deutlich verlangsamt, da der Umgang mit der Pandemie Vorrang hatte. Immerhin verdeutlicht die Situation des Jahres 2020 die Dringlichkeit einer Anpassung unserer Schulen und sollte zukünftig wieder für Rückenwind sorgen.

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Redaktion: Edgar Kutschera

Edgar Kutschera

MSc. Env. Science Online-Marketing-Manager