Aufgrund aktueller Ereignisse auf unserer Facebook-Seite möchten wir euch heute über „Trolling“ und wie man damit bestenfalls umgeht aufklären.

 

Was ist ein Troll?

Als „Troll“ bezeichnet man Personen im Internet, die bewusst Diskussionen stören, andere Nutzer belästigen, provozieren oder beleidigen oder einfach nur völlig themenferne Zwischenrufe posten. Meist geschieht dies, da jemand einfach gefallen daran findet, andere zu nerven. Im Idealfall des Trolls reagieren weitere Personen auf seinen Beitrag. Wird sein Beitrag zustimmend kommentiert, so fühlt er sich bestätigt und der Schaden an der ursprünglich angesprochenen Person wird größer. Wird seinem Beitrag widersprochen, so erfreut sich der Troll dennoch an der Aufmerksamkeit, die sein Beitrag hervorruft, denn sein Ziel, die Diskussion oder Harmonie in der Community zu stören war ein Erfolg.

Wissenschaftler haben sich bereits der Sache angenommen und gaben an, 5,6 % aller Social Media Kommentare wären Trollingversuche. Trolls zeigen eine erhöhte Tendenz zu Psychopathie, Narzissmus, und Sadismus (das wissenschaftliche Paper hier). Gerade Sadismus ist ausschlaggebend für die Motivation eines Trolls: Freude am Leid anderer.

 

Trolling Verlauf auf FacebookTypische Erkennungsmerkmale

Letzte Woche lieferte uns ein Troll die perfekte Vorlage, um beispielhafte Verhaltensmuster aufzuzeigen.

  • Eine provozierende Äußerung wird ohne weitere Erklärung in den Raum geworfen.
  • Auf jede Antwort erfolgt eine ebenso unbegründete Gegenantwort.
  • Fragen werden ignoriert. Ohne einem zugrundeliegenden Grund des Troll-Posts, fehlt es dem Troll an Substanz und er hat daher auch keine Antworten.
  • Der Troll hat keinen Bezug zur Community, er kennt niemanden und niemand kennt ihn. Schließlich möchte er seine Anonymität wahren.

 

 

Trolling zur Manipulation von Meinungen

Trolling kann aber auch ideologisch verwendet werden, um neue Meinungen zu verbreiten, Menschen zu verunsichern oder deren Ansichten zu ändern. Dazu bedarf es einem Troll-Netzwerk, also mehrere Trolls, die sich zusammenschließen. Beispielsweise wird, per Beitrag auf Social Media Plattformen, gegen die Meinung einer bestimmten Person gewettert, worauf weitere Trolle anspringen und den ersten Kommentar bestätigen. Dadurch bekommt ein neutraler Leser das Gefühl, die Mehrheit würde sich gegen den Beitragsersteller aussprechen und überlegt deshalb seinen eigenen Standpunkt. Auf diesem Weg, wurde sogar versucht die Bundestagswahl zu manipulieren (mehr dazu bei der Süddeutschen Zeitung).

 

Wie wird man einen Troll los?

Die weit verbreitete Binsenweisheit „Don’t feed the troll!“, übersetzt: „Füttere den Troll nicht!“ lässt sich im Social Media Bereich eher schlecht als recht umsetzen. Durch schlichtes ignorieren soll er keine Aufmerksamkeit erhalten, was seinen Angriff ziemlich sinnlos macht und Erfolge ausbleiben. Bleibt ein Beitrag wie unserer jedoch unbeantwortet, so kann ein Außenstehender nicht einschätzen, wieviel Wahrheit an dieser Behauptung dran ist. Weiterhin wirkt es, als wäre das Unternehmen nicht an der Kritik seiner Interessenten interessiert oder stimmt dieser wortlos zu. Zu guter Letzt bleibt diese Falschaussage auch noch ganz oben in der Kommentarleiste stehen und ist von jedem sofort einsehbar – Für Unternehmen leider ein untragbares Szenario.

Auf keinen Fall sollte schnell und aus dem Bauch heraus geantwortet werden. Mit emotionalen Antworten begibt man sich nur auf das Niveau des Trolls und dort kennt er bereits die Spielregeln. Nach kurzem Versuch, die Situation sachlich zu klären, bemerkt man nun schnell, dass es nur weitere substanzlose Kommentare hagelt. Folgendes kann unternommen werden, um dem Troll möglichst wenig Angriffsfläche zu geben:

  • Sehr kurz antworten.
  • Mit Nettigkeiten und Zugeständnissen, Diskussionen abwimmeln. Bsp.: „Das kann man sicherlich so sehen, danke.“ Diese Taktik hat auf unserer Facebookseite gereicht.
  • Links posten. Ein Troll wird keine Links lesen, da er von vorne herein wenig Interesse an einer ernsthaften Diskussion hat. Bsp.: „Zu diesem Thema habe ich kürzlich auch etwas gefunden: -link-“
  • Wer sich selbstbewusst traut, kann ebenso frech oder dämlich, aber kreativ und humorvoll antworten. Bsp.: „Ist dein Kommentar Kunst oder kann der weg?“ – Die Welt
  • Die beste Waffe ist jedoch eine aktive Community, die sich gegen den Troll stellt. Gegen eine Vielzahl Gegenantworten oder Likes hat er auch keine Energie mehr anzukämpfen.

 

Unser finaler Kommentar erhielt ein Like mit Wirkung: Bemerkt der Troll, dass die Aufmerksamkeit auf andere Personen als auf sich selbst fällt, lohnen sich seine Mühen nicht mehr. Vielen Dank also dafür! So stellen wir uns den Anfang einer freundlichen und gesunden Community vor!

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Redaktion: Edgar Kutschera

Edgar Kutschera

MSc. Env. Science Online-Marketing-Manager