KI ist in aller Munde und revolutioniert derzeit auch die Arbeitswelt. Viele Prozesse können vereinfacht und automatisiert werden. Auch scheint KI kreative Texte und Bilder zu produzieren. Droht unseren Kreativschaffenden und Designern die Arbeitslosigkeit?

Bedeutung von Kreativität

Das Weltwirtschaftsforum stellte bereits 2016 fest, dass Kreativität zu einem der dritt wichtigsten Wirtschaftsfaktoren gehört. Wie viele Künstler wissen, ist Kreativität jedoch nicht einfach da und Gott gegeben, sondern entfaltet sich mal mehr und mal weniger. Je ungezwungener ein Mensch ist, desto kreativer sind oft die Gedanken. Das Problem in der Wirtschaft ist also, dass Designer meist enge Vorgaben für ein Produkt oder eine Dienstleistung bekommen und dadurch weniger Spielraum für Kreativität bleibt bzw. es schwerer wird, diese abzurufen. Kreativität erfordert das Denken außerhalb der üblichen Rahmen. KI kann uns möglicherweise dabei unterstützen.

Möglichkeiten einer kreativen KI heutzutage

Chat GPT

Chat GPT hat die Welt im Sturm erobert. Die KI schreibt Finanzberichte, Gedichte und Hausaufgaben nach Vorgabe des Benutzers. Je weniger Anhaltspunkte wir ihr jedoch geben, desto kreativer muss sie werden.

Fordert mein Chat GPT dazu auf, eine Geschichte zu schreiben, so wirkt diese eher wie ein Bericht über einen Menschen und überrascht nur sehr selten mit unvorhersehbaren Ereignissen. Für Kinderbücher mag das bereits genügen. Für einen weiteren Harry Potter Band reicht es jedoch nicht. Eine KI, die mit JK Rowlings Werken gefüttert wurde, kann ihre stilistischen Mittel und sprachliche Rhythmen kopieren, so dass es nach der Originalautorin klingt, jedoch gelangt der Inhalt bei weitem nicht an eine ähnlich sinnhafte Tiefe.

DALL-E, Midjourney und Canva

Diese Plattformen bieten KI, die Bilder generieren. Wir haben das Tool bei Canva getestet und es erschafft gute Ergebnisse, wenn man nach sehr gängigen Motiven wie etwa Landschaft fragt. Beispielhaft suchten wir hier nach „Alpenlandschaft mit Schnee“.

Je realitätsferner eine Anfrage ist, desto mehr Schwierigkeiten bereitet dies der KI. Wir gaben der KI folgenden Auftrag: „Ein Eichhörnchen fliegt auf einer Rakete zum Schwimmbad.“ …Und die KI präsentierte uns eher so etwas wie Raketeneichhörnchen.

Was wir euch hier zeigen, ist die beste Auswahl aus mindestens 25 generierten Versuchen.

In Canva kann man allerdings auch aus ein paar wenigen Bild- oder Kunststilen wählen. Über den künstlerischen Ansatz hat die KI zu unserem Erstaunen im ersten Ansatz ein nahezu perfektes Bild geschaffen.

Es wird aber deutlich, dass die KI nicht versteht, was sie zeichnet. Sie kann sich nicht vorstellen, in welcher Pose ein Eichhörnchen auf einer Rakete sitzen würde, weil es einfach kein vergleichbares Foto gibt, das sie bereits gesehen hat.

Um das noch einmal zu verdeutlichen, haben wir von der KI ein Labyrinth gefordert. Die KI weiß wie so etwas aussieht, aber versteht das zugrunde liegende Konzept nicht. Dementsprechend erfüllt das abgebildete nicht den Sinn eines Labyrinths.

Wo die künstliche Kreativität endet und die menschliche beginnt

Die Wissenschaft fand heraus, dass sich die KI-Kreativität kaum von der des Menschen unterscheidet. Wir beide blicken auf Dinge, die wir bereits kennen und verknüpfen Sie auf neue Weise. Als Menschen können wir uns jedoch darin hineinversetzen, dass das Eichhörnchen auf der Rakete wahrscheinlich ähnliches spüren würde wie wir. Wind zum Beispiel. Es würde sich also festkrallen oder möglicherweise einen Helm aufsetzen. Mit dem Schwimmbad verbinden wir auch viel mehr als ein quadratisches Wasserbecken: Einen Sprungturm, eine Wasserrutsche, einen Kiosk, Eis, spielende Menschen und vor allem keinen leeren Pool.

Doch das heißt nicht, dass die KI komplett nutzlos wäre. Sie ist ein sehr nützliches Tool zur Findung von Inspiration. Was wir eingeben, ist unsere eigene Kreativität. Das, was die KI dann ausspuckt, können wir nutzen, um uns selbst inspirieren zu lassen. Wir können das Ergebnis verfeinern oder einen eigenen Entwurf mit mehr Sinnhaftigkeit und Emotion entwerfen.

Fazit

Das Zusammenspiel aus künstlicher Intelligenz und menschlicher Kreativität verspricht eine neue produktivere Arbeitswelt. KI unterstützen uns bei Entscheidungen, während wir diese kritisch überwachen und optimieren. Bisher sind sie kein Ersatz für uns, sondern ein Werkzeug für neues, kreatives Arbeiten.

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Das TEAM von LUK-DESIGN: Grafik & Design
Redaktion: Edgar Kutschera

Edgar Kutschera

MSc. Env. Science Online-Marketing-Manager