Heute darf ich meiner Liebe zur Systemkamera endlich Ausdruck verleihen! Ja, Smartphone-Kameras sind unheimlich gut geworden. Ja, ich lasse meine Systemkamera an vielen Tagen zuhause, weil mein Smartphone auch ausreicht.

Aber mein Hobby und Beruf wirklich ausleben, das geht nur mit der Systemkamera. Warum? Betrachten wir heute die Vorteile von Systemkameras gegenüber modernen Smartphones!

Vorteile der Systemkamera

Im folgenden sind die Punkte aufgelistet, weshalb ich für professionelle Arbeiten eine Systemkamera verwende:

Tiefenschärfe

Auch ein Smartphone kann Tiefenschärfe erzeugen, jedoch ist diese meist berechnet und selten echt. Und ich sehe das leider auch! Smartphones können das Motiv selten wirklich perfekt vom Hintergrund unterscheiden, bzw ignorieren, dass auch der Hintergrund verschiedene Tiefen haben kann.

Ein Baum der 10 m hinter dem Motiv steht, bekommt dieselbe Unschärfe wie ein Gebäude weitere 200 m dahinter. Dann lieber keine Tiefenschärfe verwenden.

An einer Systemkamera kann mittels Blende die Stärke der Tiefenschärfe selbst gewählt werden. Für cinematische Aufnahmen ist das unerlässlich.

Sensorgröße

Je größer der eingebaute Sensor, desto mehr Licht kann die Kamera einfangen. Dies spielt besonders in dunklen Szenarien eine entscheidende Rolle. In schwach beleuchteten Räumen oder auf nächtlichen Straßen können Smartphones mittlerweile auch sehr gute rauschfreie Bilder und Videos erzeugen, jedoch leidet darunter die Bildschärfe. Durch die kleine Linse gehen dem Smartphone Lichtinformationen verloren, die es dann per Software versucht zu ergänzen bzw. zu kompensieren. Die Leistung dieser Software ist überragend, doch das Endprodukt stellt die Szene nie so dar, wie sie wirklich war, weil die Software eben nur Annahmen aufstellt. Originalbilder, die sich auch echt anfühlen, gibt es nur per Systemkamera.

Objektive

Auch wenn ein Smartphone 4 Kameras besitzt, wird es die Vielseitigkeit von auswechselbaren Objektiven nicht ersetzen können. Kreativen Ideen sind mit der Systemkamera keine Grenzen gesetzt.

Kompaktkameras hingegen besitzen ein fest verbautes Objektiv. Das kann dann zwar zoomen, wird meiner Meinung nach aber durch Smartphones mit vielen Objektiven deklassiert.

Slow Motion

Für Zeitlupenaufnahmen wird mehr Licht benötigt, als für Szenen in Normalgeschwindigkeit. Hier wird dem Smartphone der kleine Sensor zum Verhängnis. Handy-Slow-Motion mag auf dem kleinen Smartphone Bildschirm noch ganz gut aussehen, hat aber auf größeren Projektionsflächen im professionellen Bereich nichts zu suchen.

Austauschbare Akkus und Langlebigkeit

Aufgrund ihrer kompakten Bauweise sind Smartphones selten mit austauschbaren Akkus bestückt. Der Austausch der Energiequelle bei Systemkameras geht so einfach und schnell vonstatten, dass  das Anschließen einer Powerbank am Smartphone sogar lästig erscheint.

Smartphones entwickeln sich rasch weiter, sind darum aber auch schnell veraltet und werden ohne Update-Support langsam und träge. Eine gute Systemkamera bleibt länger aktuell.

Nachteile von Systemkameras

Gewicht

Eine Kamera neben dem Smartphone mitzunehmen, erfordert einen größeren Rucksack. Mit entsprechender Ausrüstung, wie verschiedenen Objektiven und Ersatzakkus, steigt der Ballast signifikant an.

Social Media Tauglichkeit

Auch wenn Systemkameras die Aufnahmen direkt auf das Smartphone übertragen können, ohne dass man eine SD-Karte am PC anschließen muss, so ist das ein Mehraufwand, der bei Videos auch einiges an Zeit frisst. Mal eben schnell posten ist nicht.

Viele Einstellungen

Natürlich ist es schön viele Einstellungen selbst treffen zu können, allerdings ist das hinderlich, wenn man gerade einfach nur schnell den Aufnahmeknopf drücken und loslegen möchte. Evtl. liegt der Fokus, dann nicht auf dem Motiv. Ein Smartphone schärft meist das gesamte Bild. Das ist weniger cinematisch, dafür aber bequemer beim Point-and-Shoot.

Was ist mit Kompaktkameras?

Kompaktkameras haben fest verbaute Objektive und verspielen damit meist einen der wichtigsten Punkte gegen ein Smartphone. Vermutlich werden Kompaktkameras daher den Smartphones in naher Zukunft weichen müssen.

Wem wir eine Systemkamera empfehlen

Fotografie/Videografie-Enthusiasten

Sieht man Fotografie oder Videografie als ein Hobby, in welches man sich gerne tiefer hinein arbeitet, so stößt man mit dem Smartphone schnell an kreative Grenzen. Selbst wenn man sich zusätzliche Apps für mehr Kamerakontrolle herunterlädt, wird man niemals die Vielfalt verschiedener Objektive und das Spielen mit der Blende für mehr Tiefenschärfe ersetzen können.

Austauschbare Akkus setzen dem Spaß auch kein abruptes Ende.

Nachtaufnahmen

Wer häufig in schwachen Lichtverhältnissen fotografiert oder filmt, wird aufgrund der Sensorgröße mit Systemkameras deutlich mehr Spaß haben.

Bei Nachtaufnahmen in Zeitlupe verliert meines Erachtens jedes Smartphone.

Professionelles Arbeiten

Für den cinematischen Effekt, wie wir ihn in Werbung, Reportagen oder Imagefilmen erwarten, reicht ein Smartphone einfach noch nicht aus. Aber vielleicht können wir Ihnen damit weiterhelfen!

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Redaktion: Edgar Kutschera