Es ist eine nicht enden wollende Geschichte: Die meisten sind mit der Benutzerfreundlichkeit von Windows zufrieden und bleiben beim Altbewährten, während Linux-Nutzer zumeist proklamieren, nie wieder auf Windows zurück zu wechseln. Die Frage, welches Betriebssystem das bessere sei, beschäftigt das Internet seit seiner Entstehung.
Die Antwort ist so einfach: Wir sind alle Individuen mit speziellen Wünschen und Bedürfnissen. So wie jeder seine Wohnung nach eigenem Bedarf einrichtet, so sollte auch die Wahl des Betriebssystems an den eigenen Charakter angepasst sein, um sich damit wohl zu fühlen. Das bessere Betriebssystem ist das mit dem wir selbst effektiver arbeiten.
Um Ihnen einen Einblick zu verschaffen, stellen wir Linux und Windows in einem Zweiteiler gegenüber. Die Vorteile von Windows 10 werden wir im Blogbeitrag in einer Woche anschauen.
Heute möchten wir die Vorteile von Linux beleuchten und klären, welche Personengruppen an diesem Betriebssystem Gefallen finden werden.
Inhaltsverzeichnis
Linux-Windows-Gemeinsamkeiten
Systemstabilität
Sowohl Linux, als auch Windows laufen stabil! Mit Windows 10 hat Microsoft stark aufgeholt. Jahrelang war die Aussage, Linux sei stabiler, nur schwer zu bestreiten. In Windows 10 sind Bluescreens aber eine echte Seltenheit. Fehler beim Installieren von Programmen und das Hängenbleiben in einer Endlosschleife passieren beiden Betriebssystemen in etwa gleich selten.
Treiberunterstützung
Nahezu jede Hardware oder neu angeschlossenes Gerät wird von beiden Betriebssystemen mittlerweile sofort erkannt.
Unterschiede, die für Linux sprechen
Anonymität und Datenschutz
Linux ist Open Source. Das heißt der Quellcode ist vollständig einsehbar. Es ist völlig offengelegt wie das Betriebssystem die Daten verarbeitet, die wir eingeben. Dadurch ensteht die Gewissheit, dass Daten nicht verkauft oder zu Werbezwecken weiterverwendet werden. Windows hingegen fällt in die Kategorie Closed Source. Es ist nicht erkennbar, was mit unseren Daten geschieht. Beispielsweise sendet Windows nach Problemen Diagnosedaten an Microsoft, damit die Entwickler die Ursachen für das Problem zukünftig eliminieren können. Welche Daten dabei genau übermittelt werden, lässt sich allerdings nicht erkennen. Ein Abstellen dieses Sendeberichts ist nicht möglich. Außerdem schlägt Windows bei Neuinstallation vor, sich mit einem Account bei Microsoft anzumelden. Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass man Einstellungen und wichtige Dinge auf mehreren Geräten synchronisieren kann. Es ist jedoch unklar, was im Hintergrund passiert, wenn man mit jeder Anmeldung am PC auch gleichzeitig bei Microsoft angemeldet wird. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass Microsoft unsere Daten verkauft oder zu Werbezwecken weiterverwendet, da dieses Verhalten durchaus rufschädigend sein kann, sobald jemand dahinter steigt, allerdings kann man diese Praktiken auch nicht ausschließen.
Sicherheit
Allgemein bekannt ist, dass die meisten Viren und Malware für Windows optimiert werden. Der Großteil der Welt nutzt Windows. Daher ist die Chance für Kriminelle hier am größten, sensible Daten zu stehlen. Mit Windows als Standard, benutzen auch die meisten Computer-Einsteiger dieses Betriebssystem und Unerfahrenen kann man umso leichter schadhafte Software unterjubeln. Linux hat zudem einen „Paketmanager“. Dieser regelt alle Installationen von Programmen und Updates und prüft neue Software auf Viren. Wer in Windows hingegen neue Programme installiert, muss zunächst einen Installer aus dem Internet finden und herunterladen. Das allein birgt schon die Gefahr, dabei Fehler zu machen und falsche oder möglicherweise gar Schadsoftware zu installieren. Außerdem bringen viele Installer ungewünschte Zusatzprogramme mit sich, die automatisch mit installiert werden, wenn man nicht genau aufpasst. Linux minimiert dieses Risiko.
Schnelligkeit
Linux ist ressourcenschonender. Windows startet viele Dienste im Hintergrund, die immer mitlaufen, aber zu Teilen selten oder gar nicht von uns genutzt werden. Dadurch geht Rechenleistung verloren, die wir für unsere eigentliche Anwendung nutzen wollen.
Vielseitigkeit
Ein zweischneidiges Schwert sind die vielen Linux Distributionen. Es gibt unzählige Linux-basierte Betriebssysteme zur Auswahl. Man sollte sich etwas damit beschäftigen, welche Linux-Version man für sein eigenes Anwendungsgebiet benötigt und bekommt dann ein perfekt auf die Bedürfnisse angepasstes Betriebssystem. Allerdings ist die Auswahl für Einsteiger einschüchternd riesig und viele Distributionen sind gar nicht für den Standard-Heim-Computer geeignet. Die wohl größte Hürde in der Linux-Anschaffung ist die Wahl der richtigen Distribution.
Preis
Zunächst einmal ist Linux für alle Privatanwender und auch die meisten Unternehmen von jeher kostenlos. Googelt man „Windows 10 kaufen“ so landet man zunächst im Microsoft Store mit dem unattraktiven Angebot „ab 145,00 €“. Dabei sind Windows-Lizenzen bei anderen Anbietern völlig legal und ohne Bedenken für durchschnittlich 40 € zu haben. Investiert man etwas mehr Recherchearbeit, so kann man auch Lizenzen für 10 € erwerben, sollte aber genau schauen, ob diese in irgendeiner Weise Einschränkungen unterliegt. Wer einen Laptop oder Desktop-PC mit vorinstalliertem Windows kauft, zahlt durch das Betriebssystem dann auch mehr.
Wer sollte Linux benutzen
Legen Sie viel wert auf Anonymität und Sicherheit Ihrer Daten, so hat Linux starke Vorteile. Durch den offengelegten Quellcode ist genau ersichtlich, was mit Ihren Daten geschieht und wohin sie gesendet werden. Da Linux weniger Dienste im Hintergrund laufen lässt als Windows, gibt es zudem weniger Hintertüren für Malware und Viren.
Linux ist sehr vielseitig konfigurierbar und dadurch beliebt, wenn die Windows-Standard-Ausstattung nicht mehr ausreicht. Da jeder den offenen Quellcode bearbeiten kann, gibt es unzählige Anwendungen und Erweiterungen von unabhängigen Programmierern, die ganz spezielle Aufgaben erfüllen und vielseitig das Arbeiten erleichtern.
Für Arbeiter in der IT-Branche ist Linux nahezu unumgänglich. Softwareentwickler nutzen nahezu ausschließlich Linux. Der Wissensaustausch in der Programmierer-Community findet darum basiert auf Linux statt und wer selbst programmiert, bekommt mit Linux und der dahinterstehenden Community den deutlich leichteren Einstieg. Auch das mobile Betriebssystem „Android“ ist Linux-basiert, weshalb nahezu jeder App-Programmierer auf Linux zurückgreift. Durch die Vielzahl an Entwicklern, die dieses Betriebssystem nutzen, gibt es neue Software zumeist zuerst für Linux und erst im Anschluss für Windows.
Server laufen zu sehr großen Teilen auf Linux, was auf die früher höhere Systemstabilität, aber auch günstigere Preise zurückzuführen ist. Unternehmen, die mit Serverwartung und Serveradministration umgehen müssen, ist die Verwendung von Linux zu raten.
Bevor Sie nun aber vorschnell umrüsten: Auch Windows hat seine Daseinsberechtigung in vielen Anwendungsgebieten auf die wir in einer Woche detailliert eingehen werden!
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Redaktion: Edgar Kutschera